Mac-Viren verzweifelt gesucht

Intego nennt sich eine kleine französisch-amerikanische Firma, die Sicherheitsprodukte für den Mac herstellt. Gegen Security-Tools wie "ChatBarrier" (iChat-Verschlüsselung) oder "NetBarrier" (Firewall) ist sicher grundsätzlich nichts zu sagen, doch die Anti-Viren-Linie des Unternehmens ("VirusBarrier") sorgt regelmässig für die ein oder andere hochgezogene Macianer-Augenbraue. Schliesslich hatte man in der Vergangenheit ziemlich rabiat Infos über angebliche Mac-Trojaner publiziert, die sich dann als „Konzept-Viren“ herausstellten. Ein interessantens Gespräch mit dem Intego-CEO findet man hier.

Auch Symantec (
grösster Hersteller von Anti-Viren-Programme) hatte im letzten Jahr zu mehr Wachsamkeit im Mac-Umfeld aufgerufen und DVForge (Hersteller von Mac-Zubehör) gleich bewogen zu einem zweifelhaften Wettbewerb aufzurufen, bei dem ein Preisgeld für die erfolgreiche Programmierung eines Mac-Wurms zu holen war. Der Wettbewerb wurde (leider) unterbrochen, da der Druck von aussen zu gross wurde. Die Meinung der Experten war klar: Die Wahrscheinlichkeit eines Erfolges wäre gering gewesen, jedoch wolle man nicht die Geister beschwören.

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Wie sicher ist nun der Mac vor Viren, Würmern und Trojanern? - Das klassische Mac OS war so sicher, dass es selbst ohne Firewall in monatelangen öffentlichen Tests nicht durchbrochen werden konnte. Kein Wunder also, dass auch die US Army ihre Web-Sicherheit lieber einem Mac anvertraut. Viren, die das Mac OS X System befallen könnten, sind bisher keine aufgetaucht, lediglich wenn Sie Microsoft Software verwenden wie z.B. Outlook Express und Office könnten unter Umständen Makroviren innerhalb dieser Programme aktiv werden. Als die Viren "Blaster Worms" (bekannt als LovSan und MSBlast) sich über das Internet verbreiteten und tausende von PCs in Heim und Büro unbrauchbar machten, machten Mac-Benutzer was sie immer machen während solcher Virren-Attacken: sie arbeiten weiter. Stets haben es Mac-Benutzer viel leichter als Windows-Benutzer wenn es um Sicherheit geht. Das Fehlen von Viren und die wenigen existierenden Bedrohungen lassen selbst Mac-Benutzer, die jegliche Sicherheitsmassnahmen ignorieren, nie Probleme haben deswegen.

Bei Unix und Mac OS X hängt die Sicherheit sehr davon ab wie das System vom Administrator eingerichtet wird. Mac OS X "out of the box" - also frisch installiert - ist recht sicher. Auch wenn bisher keine Zwischenfälle bekannt geworden sind und keine Viren für OS X existieren, OS X zu hacken ist theoretisch möglich. Für Sicherheitslecks, die entdeckt werden, liefert Apple aber innert kurzer Zeit Updates – schneller als Microsoft, die oft lange braucht um nur schon die Existenz des Lecks zuzugeben.

Tatsache ist, dass Mac OS X das derzeit sicherste Betriebssystem ist – sicherer auf alle Fälle als Windows! Aber kein Betriebssystem ist zu 100% sicher! Deshalb braucht man Sicherheitsmassnahmen, um absoluten Schutz zu haben. Ein guter Sicherheitsratgeber dazu findest Du bei
Netzwelt. Mehr zu "Sicherheit, Viren, Würmer und Trojaner" auf dem Mac findest Du bei MacMark. Apple selbst hat auch eine interessante Übersicht zu diesem Thema (gut zu wissen, dass Apple eng mit Organisationen wie CERT und FIRST zusammenarbeitet). Und wer noch mehr zum Thema "Sicherheit auf dem Mac" lesen möchte, dem empfehle ich meine Link-Sammlung dazu.

Ich persönlich benutze kein Anti-Viren-Programm auf dem Mac, denn diese schützen im Moment eigentlich nur gegen die Verbreitung von Windows-Viren (man soll ja nicht als Virenschleuder fungieren) und Microsoft's Office-Viren (vorallem bei Excel-Makros). Für mich genügen im Moment die Sicherheitsmassnahmen wie Firewall, Portkontrolle, Backups, Passwortschutz und keine Rootrechte aktiviert haben. So bleibt mein System sicher... und wenn dann eines Tages doch jemand erfolgreich einen Mac-Wurm oder Virus im Umlauf bringen sollte, dann bin ich sicher, dass gleich Spiegel-TV, Heise, Intego, Symantec und wie sie alle heissen gross die Alarmglocken läuten werden, sodass jeder wach wird... und Apple sofort reagieren wird.