Musik bald ohne Kopierschutz?

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Gestern verkündete EMI ihre Musik künftig vollständig ohne Digital Right Management (DRM) anbieten zu wollen (siehe Heise). Die Entscheidung hatte EMI mit Hilfe von Marktforschern getroffen. Die hatten herausgefunden, dass die Anwender für Songs ohne Kopierschutz auch einen höheren Preis zahlen würden. In einem Test griffen zehnmal mehr Käufer zu den teureren Songs ohne Kopierschutz. Steve Jobs war bei der Pressemitteilung ebenfalls anwesend und verkündete, dass man im iTunes Store ab nächsten Monat alle Songs und Alben aus dem Hause EMI zusätzlich zu den Normalversionen als Premium-Downloads ohne DRM, aber mit deutlich höherer Klangqualität anbieten werde. Pro DRM-freies Lied werde man aber CHF 0.50 Aufpreis zahlen müssen. Alben hingegen werden weiterhin zu demselben Preis wie bisher angeboten. Damit will EMI den Abverkauf kompletter Alben fördern.
Wem der Aufpreis zu hoch ist, dem stehe es frei, weiterhin kopiergeschützte Varianten der Titel zum bekannten Preis von CHF 1.50 zu kaufen. Umgekehrt haben Anwender, die bereits Songs aus dem EMI-Katalog bei iTunes erworben haben, die Möglichkeit, ihre Titel gegen Zahlung von CHF 0.50 auf das DRM-freie Lied aufzuwerten.
Apple Inc. hat sich nun mit dieser Aktion ein bisschen Luft verschafft und hofft einerseits auf ein Gutheissen der verschiedenen europäischen Konsumentenschutz-Organisationen, andererseits aber auf ein baldiges "Nachziehen" der anderen grossen Musik-Labels. Aber just heute meldet sich die EU-Kommission und leitete ein Kartellverfahren gegen iTunes und die 4 grossen Musik-Konzerne ein. Dies dürfte nun mehr Druck auf die Musik-Konzerne geben. Steve Jobs wird wohl als Mediator auftreten und schauen müssen, dass Apple nicht unter die Räder gerät, denn die EU-Kommission scheint hier keinen Unterschied zu machen zwischen Verursacher und Dienstleister. - Was meint ihr dazu?
P.S. Mac-TV bietet eine ausführliche Analyse mit Diskussion in ihrem Gratis-Podcast an Winking.