Album Tipps

CROWDED HOUSE - »Time On Earth«

Die Tränen flossen als 1996 die australische Band "Crowded House" ihre Auflösung bekannt gab. Ein grosser Schlag für die Popgeschichte. Die Band spielte ihr letztes Konzert vor den Pforten des Sydney Opera House, beflügelte auch dabei noch zigtausende Menschen und verschwand dann von der Bildfläche. Für elf lange Jahre.
Das erneute Zusammenfinden der Band ist jedoch eher einem traurigen Schicksalsschlag zu verdanken. Paul Hester, der treue und genügsame Schlagzeuger des Trios, nahm sich im Jahre 2005 das Leben und führte mit dieser Entscheidung Neil Finn, Mark Hart und Nick Seymour wieder zusammen.
"Time On Earth" setzt ziemlich genau an jener Stelle an, wo "Afterglow" 1999 aufhörte. Perlender Gitarrenpop, der von Finns eingängigen und unterschwellig melancholischen Melodien lebt. Dieses Album sorgt für viele wunderbare Überraschungen und einen Sound voller Wärme und Freundlichkeit. Ausbrechende Gitarrensoli stehen neben zurückgelehnten Trompetenspuren, Ohrwürmer neben strukturiertem Chaos. Es ist sicherlich eine der besten musikalischen Überraschungen dieses Jahres und eine Reunion, die niemand auf dem Zettel hatte.
Mein Hörtipp: "Nobody Wants To" Winking.
Comments

Make Some Noise

Über 2,5 Millionen Vertriebene in Darfur (Sudan) und weitere 3 Millionen Menschen, die tagtäglich dem Hungertod ins Auge blicken müssen, bringen Amnesty International wieder auf die Weltbühne. Um diese Missstände anzuprangern und überhaupt erst auf die Zustände in Ostafrika aufmerksam zu machen, rief Amnesty International die Kampagne "Make Some Noise" ins Leben. Ein grosses Publikum erreicht man sicher immer mit Musik und so wurde diese auch ein zentraler Fixpunkt des Projektes.
Auf dem Album "Make Some Noise: The Amnesty International Campaign To Save Darfur" hat man nun insgesamt 28 Songs gepackt. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche Tracks, sondern ausschliesslich um Stücke von John Lennon. Label übergreifend haben sich über 50 Künstler beteiligt. Die Erlöse aus dem Verkauf gehen übrigens zu 100 % an Amnesty International. Diese werden dazu verwendet aktiv in Darfur zu helfen. Warum nur Songs von John Lennon verwendet wurden, erklärt Amnesty International damit, „dass es besonders die Songs von John Lennon sind, die Generationen von Aktivisten dazu bringen, sich für die Menschenrechte einzusetzen, und die zahllosen Künstlern und Bands ermöglichen, die Idee einer menschlichen Welt zu verbreiten. Die Make Some Noise-Kampagne vereinigt John Lennons Vision von einer friedlicheren Welt mit den Erfahrungswerten von Amnesty International, Gerechtigkeit durchzusetzen... Make Some Noise erlaubt es ganz normalen Menschen, Hilfe dabei zu leisten, Leben zu retten – eine Aufgabe, von der wir denken, dass sie John mit Stolz erfüllen würde.“
Das Album gibt es selbstverständlich auch bei iTunes.
Mein Hörtipp: "Working Class Hero" von Green Day Winking.
Comments

SANDRA - »The Art Of Love«

Wer erinnert sich nicht an die erfolgreiche deutsche Popsängerin der 80er Jahren? - Jetzt ist sie wieder da, und um es gleich vorwegzunehmen, mit einem grandiosen Album! Diesmal mit weniger Pop, aber mehr mystische Klänge, und wer meint es höre sich wie Enigma an, der hat wohl recht. Da gibt es wohl 2 Gründe: Seit 1988 ist sie mit dem Musikproduzenten Michael Cretu verheiratet und seit 1990 an Cretus Projekt Enigma beteiligt, bei dem sie ihre Stimme gelegentlich ausleiht. Zur gleichen Zeit produzierte sie auch einige Solo-Alben, aber es gelang ihr nicht, an die Erfolge der Achtziger und frühen Neunziger anzuknüpfen. Das aktuelle Album scheint nun eine Wende zu bringen.
Hörtipps: "What D'Ya Think Of Me", "Dear God" und vor allem der gelungene Remake von den Hooters "All You Zombies".
Comments

NATALIE COLE - »Leaving«

Die Soul- und R&B-Sängerin Natalie Cole besitzt schon längst den Status einer musikalischen Legende. Auf ihrem neusten Album "Leavin'" erfindet die schon mittlerweile 56 jährige Diva einige ihrer Lieblingslieder aus der Pop- und Rockszene neu. Die Bandbreite reicht von Fiona Apples "Criminal" in einer Funky-Version über eine Fassung von Aretha Franklins "Day Dreaming", deren cooler Beat an Beyoncé erinnert, und ein rockendes Cover von Neil Youngs "Old Man" bis zur Popballade "Man With The Child In His Eyes" von Kate Bush, Stings "Lose My Faith" und sogar dem Ohrwurm "You Gotta Be" von Des'Ree.
Natalie Cole ist und bleibt eine der erkennbarsten und besten Stimmen unserer Zeit. Dass sie sich auf ihrem neuen Album der Musik ihrer Zeitgenossen widmet, ist nicht nur konsequent, sondern vor allem erfreulich.
Comments

DELERIUM - »Nuages Du Monde«

Egal in welcher Lebenslage man sich gerade befindet, die Musik von Delerium schafft es einen immer wieder auf "Wolke 7" zu entführen. Die sphärischen Klangwelten von "Nuages Du Monde" geben immer wieder ein gewisses Mass an Wärme ab, wie von einem riesigen Symphonie-Orchester ausgehend. Wie bei allen Projekten der kanadischen Produzenten wechseln auch hier wieder Instrumental- und Gesangsstücke ab, die mit engelartigen Stimmen unterlegt sind.
Wen dieses Album begeistert, der kann auch bedenkenlos zu den Vorgängern "Chimera", "Poem" und "Karma" greifen, denn das besondere an jedem Album ist, das man es nie so richtig satt hatt. So können anfängliche Hymnen auch nach dem hundersten Mal noch angehört werden. Und kein einziges Lied auf den Alben ist einens dieser Lückenfüller!
Comments

TOBY LIGHTMAN - »Bird On A Wire«

"Toby Lightman" ist eine der vielversprechendsten Newcomerinnen im Musikgeschäft. Die aus New Jersey stammende Lady ähnelt von der Stimme her der Norah Jones und vom Aussehen her der Sheryl Crow. Sie singt am liebsten sanfte Rockballaden mit der eigenen Gitarre. Ihr erstes Album aus dem Jahre 2004 "Little Things" war für mich schon ein Knüller, das aktuelle Album ein richtiger Ohrwurm: "Bird On A Wire". - Unbedingt reinhören (z.B. auf ihrer Homepage oder auf der Fanseite "TobyLightman.net") oder gleich bei iTunes kaufen Winking .
Übrigens, in ihrem ersten Videoclip "Devils & Angels" aus dem Jahre 2003 zeigt sie ihre Vorliebe für den iPod (gut zu sehen dass es einer der ersten Generation ist).
Comments

FUSION SQUARE GARDEN - »Dä Wo's Het«

"Fusion Square Garden" (FSG) begeistern seit über 15 Jahren ihre Fans mit Reggae. Der bärndütsche Reggei steht auch auf "Dä wo's het" weiterhin im Zentrum. Eländ reläxte Riddims im Alpha Blondy-Stil stehen aber locker neben dem Züri (Süd)West-igen "Meitschi" oder dem Jovanotti-mässigen "Vagabondo". Ohne ihre Wurzeln aus den Augen zu verlieren, erweitern FSG ihren Soundhorizont. Die Texte, mal französisch, mal italienisch, meist aber schweizerdeutsch, sind witzig und spritzig. Der Sound ist Party pur: mal französischer Hip Hop mit Südsee-Einschlag, mal balladesk mit schmachtender spanischer Gitarre und kitschigen Trompeten, mal radiotauglich poppig. Und dabei immer glaubwürdig.
Comments

ZERO 7 - »The Garden«

"Zero 7" ist im Moment wohl eine der besten Bands im Bereich Lounge und Downtempo. Der Klang des neuen Zero 7 Albums klingt zuerst einmal sehr gewohnt: Sanfte, tiefe Basslinien, verspielte Melodien und sehr schöne Vokalstimmen. Wie auch die beiden Vorgängeralben ein sehr liebevoll produziertes Werk ohne Ecken und Kanten. Diese britische Band hat auch bei „The Garden“ voll auf ihre Stärken gesetzt. Neu an diesem Album sind jedoch vor allem die etwas schnelleren Nummern, wie z.B. die erste Singleveröffentlichung „Throw It All Away“, dem Sängerin Sia Furler ihre sehr schöne Stimme gibt und somit dem Lied einen jazzigen bis souligen Touch vergibt. Das dritte Album von Zero 7 ist sehr abwechslungsreich. Während es auf den ersten beiden Alben zwar wunderschöne Melodien und Stimmen zu hören gab, lockern auf dem dritten Album immer mal wieder verspielte Gitarren oder Synthesizer die Gesamtstimmung auf. Das darunter die „Lounge-Atmosphäre“ leidet ist klar, für mich jedoch kein Grund dieses Album schlechter zu finden.

Wem Zero 7 gefällt, der muss unbedingt in das vorhergehende Album noch reinhören: "When It Falls". - Ein Meisterstück Winking
Comments

AFTERLIFE - »The Afterlife Lounge«

Afterlife zählen zu den begehrtesten Chillout-Acts. Ihr Name und ihre genialen Tracks zieren über 120 Chillout-Sampler, darunter führende Titel wie „Buddha Bar“ und „Café Del Mar“, ihre Remixqualitäten nahmen Popstars wie Coldplay, Tears For Fears, Roger Sanchez, Shakedown und Coldcut in Anspruch. Nun präsentieren sie eine Kollektion ihrer besten Kollaborationen mit Kollegen wie Chris Coco, Phil Mison, Dos Hombres, Peter Gooding, James Bright (aka Lux) und Brendan Huston (aka Kid Stone). Zusätzlich enthält „The Afterlife Lounge“ zwei exklusive Top-Remixes: den Afterlife-Mix von Coldcuts “Return To Margin” plus den RKW-Mix von “Let It Go” mit Ibiza-Ikone Cathy Battistessa on vocals. Ein weiterer Premium-Chillout-Release von Afterlife!
Comments

GEORGE BENSON - »Standing Together«

Ich bin grosser George Benson Fan! - Der Mann aus Pittsburgh fing schon in den 60er Jahren mit seiner Karriere als singender Gitarrist an. 1976 landete er mit "Breezing" ein Millionenhit und gehört wohl seit dem zur Musikgarde des Jazz und Funk. Seine Gitarrengriffe sind einmalig. - Wer auf funkigen Jazz steht, der muss mindestens dieses Album von ihm kennen: "Standing Together". Ein Hörgenuss!
Comments